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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 665

1877 - Leipzig : Teubner
Lollii — Longinos. 665 2 Völkerschaften getrennt zu haben, während vorher beide Namen für die sämmtlichen östl. Lokrer im Gegensatz zu den westlichen oder ozo-lischen, die von ihnen abstammten, gebraucht wurden. Die epiknemidischen (oder hypoknenti-dischen) Lokrer besaßen ein sehr unbedeutendes Gebiet von etwa 3 (Andere rechnen mehr) Q.-M. (das Gebiet der bald lokrischen bald phokischen Stadt Daphnüs nicht mitgerechnet) an den nordöstlichen Abhängen des Kallidromos und der Knemis (j. Phontana'». Das Flüßchen Boa-grios oder Man es, int Sommer trocken, bekommt durch Regengüsse oft eine Breite von 200 Fuß. Das Klima ist mild und gesuud, die Vegetation trefflich. Der Thermopylenpaß gehörte schon zum Gebiete der Malieis in Thessalien. Unter den Ortschaften ist Skarpheia zwar klein, wird aber wegen seiner Lage in der Nähe der Thermopylen oft genannt; ganz in deren Nähe lag das Dorf Alpenos. desgleichen Bessa, entweder ein Ort oder waldiger Platz; die bedeu-tendste Stadt aber war Thronion am Boagrios. 5 — Das südöstlich von den epiknemidischen Lokrern geleaene Gebiet der opuntischen Lokrer, 5 Ü.-M groß, wurde theils von den Abhängen der Knemis und der phokischen Höhen, theils von einer sehr fruchtbaren Ebene, neftcov evscclllov, „das glückliche Gefilde", eingenommen. Klima und Fruchtbarkeit find vortrefflich. Unter den Gewässern ist der Platanios das bedeutendste Flüßchen. Diese glückliche Beschaffenheit des Landes macht es erklärlich, wie die Zahl der Einwohner so bedeutend sein konnte, daß sie 7 Schiffe und 6000 M. gegen die Perser stellten. Hdt. 7. 203. 8, 1. Die Hauptstadt Op äs (o Onovg) war nie von bedeutender Größe, da sie im Kriege oft zerstört wurde. Sie war die Vaterstadt des Patroklos (Horn.. Ii. 2, 531. 18, 326. 23, 85.); die Ruinen finden sich bei Talanti. Als ihre Hafenstadt wurde Kynos angesehen, wo man das Denkmal Deukalions und der Pyrrha zeigte, die nach der großen Flnth hier gewohnt haben sollten, i' o rt)inna (s. ix) schloß sich später dem boiofiichen Bunde an. Nahe der Küste lag die Insel Ata-laute, \. Talautonisi. Stroh' 9, 425 ff. Vgl. , Bursiau. Gcogr. von Griechen!. I. S. 143 ff. ise'ff. ^ Die epizephtjrischen 8. Aohqo'l ’Emfcqiv-ptoi war eine der ältesten griechischen Stabte in Unteritalien, gegründet (nach Strabons ausdrücklicher Behauptung) von deu ozolischen, nicht, wie Andere meinten. von den opuntischen Lokrern 683 v. C. Sie lag neben dem Vorgebirge Ze-vhyrion an der südlichsten Spitze der bruttischen Halbinsel. Handel und Begünstigung des ältern Dionysios hoben die Macht der Stadt, welche dann von dem jüngern Dionysios. dem Pyrrhos und den Römern im zweiten punischen Kriege manches Ungemach litt. Liv. 29, 8. Obwohl die Römer der Stadt ihre Freiheit und die von Zct-leukos gegebene Verfassung ließen (Liv. 29, '21 Pol. 12, 16.), so sank sie doch bald gänzlich. Vor der Stadt lag ein herrlicher Tempel der Persephone. Liv. 29, 18. Einige Ueberreste finden sich noch bei Mottn di Burzauo. Lollii, ein in den letzten Zeiten der Revnblik oft genanntes plebejisches Geschlecht, wahrscheinlich ans Samnium. Die bedeutendsten sind: 1) Lollins, ein Samniter, plünderte, nachdem er als Geisel nach Rom gegangen und entflohen war, die Umgegend der Stadt, wnrbe aber von den gegen ihn ausgesandten Soldaten gefangen genommen. Zonar. 8, 7. — 2) O. Soll., sandte, nachdem er von des Verres Genossen Aprouius viel zu leiden gehabt hatte, seinen Sohn als Zeugen gegen Verres beim Processe desselben. Cic. Verr. 3, 25. — 3) M. Soll. Palicanus, ein Picenter, bekleidete int I. 71 das Tribunal und suchte demselben die von Sulla ihm entrissene Macht wieder zu verschaffen. Für diese und andere volksfreuudliche Bestrebungen haßte ihn der Adel um so mehr, so daß er feine Bewerbung ums Confulat verhinderte. Cic. Verr. 1, 47.2, 41. In Betreff feiner Beredsamkeit nannte ihn Sallust (Quint. 4, 2, 2.) loquax magis quam facundus, und Cicero (Brut. 62.) aptior auribus imperitorum. — 4) M. Loll. Paullinus, wurde, nachdem er tut I 21 Consul gewesen war, im I. 16 v. C. während seines Contmandos in Deutschland von den deutschen Völkern am Rhein gänzlich geschlagen. Tac. ann. 1, 10. Veil. Pat. 2, 97. Dio Cass. 54, 20. Im I. 1 v. C. ging er mit dem damals 18jährigen Gains auf Augusts Befehl als dessen Mentor nach Asien, wo aber sein listiger und verschlagener Charakter Ursache vieler Verdrießlichkeiten wurde. Veil. Pat. 2, 102. Er starb an Gift. Die rötn. Geschichtschreiber (Veil. Pat. 2, 97. vgl. dagegen Hör. od. 4, 9, 30.) machen ihm Habsucht zum Vorwürfe. Mit Horaz stand er ohne Zweifel in innigerem Verhältnisse, da dieser an des Lollius Söhne 2 Briefe (1, 2. und 18.) richtete. — Seine Enkelin. 5) L 0 llia Panllina, wurde Gemahlin des Tiberius, später von diesem verstoßen und vou Agrippiita ermordet. Tac. ann. 12, 22. Tjio Cass. 60, 30. Lomlmium, j. London, Stadt im Gebiet der Trinobantes in Britannia an der Tainesis, 61 n. C. zerstört, aber balb. obgleich Weber Colonie noch Muntcipium, wieder ein bedeutender Handelsplatz und später Stützpuuct der Römer bei ihren Operationen. Tac. ann. 14, 33. Snet. Caes. 47. Longänos, Jnyyavoc. nicht Aottavög (Diorl. Sic. 22, 15 ), Flnß an der Nordküste Siciliens zwischen Mhlai und Tyndaris mündend, bekannt durch Hieron's Sieg über die Mamerliner; j. St. Lucia. Pol. 1, 9, 7. Longinos, Aoyytvoc, genannt Dionysius Cassins L 0 nginus, in Athen um 913 11. C. geboren. machte schon früh weite Reisen und lernte die ausgezeichnetsten Lehrer der Philosophie kennen; besonders aber zog ihn die platonische Philosophie au. Durch vielfache Gelehrsamkeit und grammatischen Scharfsinn erlangte er in Athen bald großes Ansehen. Auf einer spätern Reise wurde er der geistreichen Zenobia, der Königin von Palmyra, bekannt, welche ihn zu ihrem Rathgeber machte. Er vermochte dieselbe zum Widerstände gegen die römische Herrschaft und büßte dafür nach Besiegung der Zenobia 273 mit seinem Leben auf Befehl des Kaisers Aurelian. Von feinen historischen, philosophischen, grammatischen und kritischen Schriften kennen wir nur die Titel und wenige Bruchstücke. Die unter seinem Namen uns erhaltene Schrift nsgl vipovg handelt nicht etwa von dem sogenannten erhabenen Stil, sondern bespricht alle Vorzüge eines vollendeten Stils in praktischer Weise. Nach dem

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 762

1877 - Leipzig : Teubner
762 Myrtus — der Benennung lunreit die Alten selbst nicht einig: m weitester Ausdehnung reichte^ es von Enboia bis zur Ostknste Lakoniciis. Myiius, [ivqzog ober [ivgqlvr], der aus Griechenlaub nach Italien verpflanzte, in mehreren Arten üortommenbe, der Aphrobite geheiligte Myrtenbaum, bessen Blätter und Zweige vorzüglich zu Kränzen gebraucht würden, sowol um die Sieger in bcn Wettkämpfen zu verherrlichen, als auch bei Gastmählern, Hochzeitsfeiern it. dgl. m. Aus bcn Blättern bereitete man auch eine Salbe und preßte aus beit Beeren ein Del von buitfler Farbe; auch bereitete man ein nicht berauschendes Getränk bnrmis {(ivqthrjq oivoc). Man schrieb der Myrte eine reitiigenbe Kraft zu und gebrauchte sic bayer auch bei feierlichen Reinigungen ober Lnstrationen, als Symbol bei- Ehe, als Schmuck der Eingeweihten und der Tobten it. s. f. In Athen gab es einen eigenen Myrtenmarkt. 31 ys s. Bildhauer, 5. Mysta, i) Dlvoia, uorbwestliche Provinz Kleinasiens, nach Strabon so genannt von bcn vielen Buchen, besonbers in der Gcgenb des Dlympos, da avaog bei den Lydern die Bnche geheißen habe. Die Grenzen waren im N. die Propontis und der Hellespont, im W. das aigaiische Meer, im S. Lydien, im D. Phrygien und Bithynien (Fluß Rhynbakos und Dlymposbcrg). M. zerfiel in 5 Theile: 1) Kleinmysien {M. r\ fiihqcc), der nördliche Theil längs der Propontis bis zum Dlympos; 2) Großmysicu (M. r/ ynyah]), bei sübliche Theil des innern Laubes; 3) Troas (17 1'qcoks), der nördliche Theil der Westküste vom Vorgebirge ©igeion bis zum Vorgebirge Lektou am abraiuyttischen Meerbusen; 4) Aiolis (rj Aio-Ug), der südliche Theil der Westküste zwischen den Flüssen Kaikos und Hermos; 5) Tenthrania (rj Tfv&Qcivltt), der Landstrich längs der ©Üd-grenze. Unter der persischen Herrschaft gehörte Mystcit zur 2. Satrapie (I{dt. 3, 90.), begriff aber nur beit nordöstlichen Theil des eben beschriebenen Ganzen. Zn den Gebirgen des Laubes gehörte der Iba (s. b.) mit bcn Spitzen Gargaros und Kotylos, der Tentitos (j. Demirji-Dagh) mit den südlichen Ausläufern Piudasos und Sardelle. Unter den Vorgebirgen sind zu merken: Rhoiteiou (j. Jntcpeh), Sigeion (j. Jeuischcher), Lekton (j. E. Baba oder S. Maria), Kutte (j. Koloui) u. a. An der Westküste lag der abrann) t tische Meerbusen (j. Meerb. von Abrantyti). Die Zahl der Flüsse ist bcbeittenb, nicht aber ihre Größe. In die Propontis münden: der Rhyn -dakos (j. ^upad) mit dem Makestos (j. Susu-ghci'li), Aisep0s, Granikos (j. Kobscha-Su); in den Hellespont: Pais 0 s (j. Beirambere), Perkotes, Simo'is (j. Gumbrek) und der Skaman-bros (jetzt Menbere-Sn). An der Westküste mün-ben: Satnioeis (j. Tuzla), Etienos (j. Satt-bar li), Kaikos (j. Aksu) mit dem Mysios (j. Bergma). An Seen finden sich: die Apollonia-tis (j. Itlnbab), am Fuß des Dlympos; Artynia ober Sec von Miletopolis (j. Sec von Maitias) niib Pte 1 c 0 s bei Dphrynion an der Küste des Hellespont. — Die Einwohner zerfielen stets in 2 verschiedene Völkerschaften, in der ältesten Zeit Phrygcr und Troer, baun Myscr und Aioler. Die Myser (Mvgol!) waren wahrscheinlich ein ans Thrakien eingewanbertcr Stamm (anders • Mysteria. Hdt. 7, 74.). Ueber die Troer s. Troas. An Städten sind zu nennen 1) in Kleinmysien: Plasia, Kyzikos, Pariott, Lampsakos, Abydos an der Küste, Apollonia, Miletopolis (j. Mnalitsch), Zcleia, Gcrgithos, Perkote im Innern. 2) In Troas: Dardanos, Rhoiteiou, Sigcion, Alcxandreia Troas, Larissa, Hamaxitos, Myrikos, Assos, Gargaros, Adramyttiou, Ilion, Arisbe, Thymbra. 3) In Aiolts besonders die Bundesstädte (s. Aiolis); 4) und 5) in Großmysicn und Tenthrania: Pergamon, Partheuioii, Halisarua u. a. Das Genauere bei bcn einzelnen Artikeln. Strab. 12, 563 ff. Mela 1, 18. Mystagögos und Mystes s. Mysteria, 3. und Eleusinia. Mysteria, Mvctriqlcc, Geheimeulte, eine be- 1 soubere Art von Gottesverehrung, als bereu charakteristische Merkmale man außer dem Geheimnißvollen und Verborgenen der rituellen Gebräuche eine aufgeregte, enthusiastische Gemüthsstimmung und eine besondere, nur von ihnen erwartete religiöse Weihe und Erbauung anzusehen hat. Sie gingen nicht ans Sucht nach dem Ausländischen hervor, sondern aus dem einfachen Glauben, daß in der Theilnahme ein ihnen eine wesentlich beglückende, die Noth des Lebens besiegende Krast liege. Diese Eigenschaften werden durch die Be-ijeitmutgeit der Culte flvgztiqicc, oqyiu, ztlszui ausgedrückt. Mvotr\Qiov nämlich, zusammenhängend mit (ivco (ich schließe den Mititd, das Auge u. s. w.), bezeichnet int Singular das Geheimniß, im Plural entweder den Geheimdienst selbst oder die in demselben vorkommenden ge-heimnißvolleu Gegenstände; bei dem Namen ogyict dagegen tritt besonders die Bestimmung einer enthusiastischen Gcmüthscrrcgung hervor, während tsiezt], welches allerdings wie auch ogyiu in allgemeiner Bedeutung jede mystische Handlung bezeichnen kann, die durch die Einführung in jene Culte erreichte innere Weihe und Vollendung bedeutet. Dieselbe Bedeutung liegt dem lateinischen initia zu Gründe. Die bei den sonstigen Got- 2 tesdiensten vorkommenben Hanblungcu und Gebräuche, wie Reinigungen, (Sühnungen und Büßungen, Dpser, Processtoiten, Gesäuge u. s. f., finden sich auch bei dem Mystericncnlte; nur haben sie hier einen ganz anderen Charakter, indem sic mit einer durchaus orgiaftischen Gcmüthserreguug vorgenommen werden, meist bei nächtlicher Feier unter Fackelschein und berauschender Musik. Außerdem haben die M. ihre besonderen Mythen (isgol löyoi), die sich von den gewöhnlichen Mythen durch das Vorherrschen des Symbolischen und Allegorischen und bcn Mangel fester und klarer Gestaltung unterscheiben; sic brehen sich meistens um die Geschichte der gefeierten Gottheit, ihre Geburt, ihr Leben und Sterben u. dgl. Gewöhnlich wurde diese Geschichte der Gottheit mit großem Pomp auf mimisch-dramatische Weise aufgeführt, unter Ausrufungen, Gesäugen und Tänzen, wunderbaren Erscheinungen, unter Vorzeigen heiliger Symbole (ovfißola), Merk- und Wahrzeichen der göttlichen Gegenwart (auch ccnoqqrjza, fiv-arriqlcc, ögyia genannt), die mau anbetete, berührte, küßte, von betten man genoß. Zn bieseit Symbolen gehörte die mystische Labe, die Fackel, der Mischtrank (kvhbcöv) in den M. der Demeter, die Schlangen, das Rchscll, der Stier bei beit

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 682

1877 - Leipzig : Teubner
682 Lysippos Gemahlin, bett Agathokles, sich steigerte, uttb Agathokles auf des Vaters Geheiß ertnorbet würde {Just. 17, 1.), bet würde der zu spät aufgeklärte Fürst vou feinen eigenen Berwanbten uttb vielen bisher treuen Anhängern, welche nach Asien znm Selenkos flohen, verlassen, Asien war balb in vollem Ansstanbe, und L., der, bett Auf-staub zu bämpsen, über bett Hellespont gegangen war, würde von dem herauziehenben Selenkos bei Korupebiou in Phrygiett geschlagen (281) uttb fiel selbst in der Schlacht. Ein treuer Diener brachte später die fast schon in Verwesung übergegangene Leiche nach Lysimachict ttnb setzte sie bort bet. Just. 17, 1. App. Syr. 62 ff. — 2) Sein gleichnamiger Sohn würde von Ptolemaios Kerannos erntorbet. Lysippos s. Bildhauer, 10. Lysis, Avais, 1) ein Athener uttb Schüler des Sokrates, nach welchem Platon einen seiner Dialoge benannte. — 2) L. aus Tarent, Schüler des Pythagoras, ging nach der Auslösung des pythagoreischen Btutbes nach Theben und saub Aufnahme im Hause des Epattteinonbas. Einige Schriften über Pythagoras uttb fein Leben würden ihm zugeschrieben. Nep. Epam. 2. Cic. de or. 3, 34. off. 1, 44, 155. Lysisträtos, Avaiorgazog, 1) ein luegett seiner Armuth verspotteter Athener (Arist. Eq. 12(37. Acharn. 855. Lys. 1105.), war itt bett Hermo-kopibenproceß verwickelt; zum Tode verurtheilt, — Macra. saub er Gelegenheit zu entkommen. Andoc. myst. 26. 28. — 2) s. Bildhauer, 11. Avzixoi. Schon frühzeitig war es in beit Kreisen gelehrter und gebilbeter Griechen üblich, wissenschaftliche Fragen (^rrj^ara, Tt^oßliiixaza) zur Behaublung und Beantwortung sich vorzulegen. Im alexanbrinischen Zeitalter würde die Sitte noch gewöhnlicher uttb übte auf Kritik uttb Erklärung der älteren Schriftsteller, besonbers der Dichter, großen Einfluß. Sprachliche und rhetorische Gegenstäube würden von bett alexan-brinischen Gelehrten schriftlich uttb tnüublich ver-Hanbelt. Doch arteten biefe Beschästigungeu nach und nach itt Spitzfinbigkeiten und Spielereien aus. Avxl-aol nutt hießen biejenigert, welche sich mit der Lösung solcher gelehrten Probleme beschäftigten; die berühmteren unter ihmen finb: Eratosthenes, Sosibios, Kallistratos u. A. Avtqci , das Lösegelb für Kriegsgefangene, verschieben vou der noivt] bei der Blutrache, gewöhnlich von dem Sieger nach Willkür bestimmt, bei gemeine« Kriegern 2—3 Minen, später 3—5; Vornehmere würden nur für bebeutenbere Summen losgegeben, z. B. Platon für 20 ober 30 Minen; oft würde es von Verwanbteu ober Freunben zusammengebracht. Die Rückerstattung war, zu Athen wenigstens, heilige Pflicht, wenn der Gelöste nicht dem Gläubiger als Eigenthum verfallen wollte. M. Maccius f. Plautus. Maccus war eine stehettbe Perfon in bett Atel-lnueu (f. b.) der Römer, der Spaßmacher, Harlekin, Polieinell. Eine lange Nase, spaßhafte Dummheit und lustige Gefräßigkeit waren feine charakteristischen Merkmale. Er stammte aus dem oski-schen Lustspiele. Macellum (voit f.iäxsmov, Umzäunung), oft mit dem Zusatz Liviae, ein mit Buben uttb Hallen besetzter Marktplatz Roms, itt der Nähe des esquilinischen Thors und der Gärten des Mäcenas, eine Vereinigung der bisherigen Märkte sür einzelne Artikel wie Fleisch, Fische, Gemüse. Hör. sät. 2, 3, 229. ep. 1, 15, 31. Plaut. Aul. 2, 8, 4. Suet. Cues. 26. Tih. '34. Vesp. 19. Macer, 1) s. Licinii, D. — 2) Aemilius Maccr, Zeitgenosse und Frettub des Vergil, Ovib u. a., aus Verona, gestorben 15 v. C., verfaßte nach dem Vorbilbe des Nikanbros Lehr-gebichte naturwissenschaftlichen Inhalts, des. eine Ornithogonia, von betten wenige Verse erhalten filtb. Ov. trist. 4, 10, 43 f. Quint. 10, 1, 56. 87. Abhanblung von Unger (1845). Machairüs, Mu%cuqovq, wichtige Grenzfestung Palästinas in der Nähe des Flusses Arnon östlich vom tobten Meer (au der Sübgrenze von Pe-raia), die sich erst spät bett Römern ergab. Johannes der Täufer faß bort gefangen. Josephos in der Beschreibung der jübischen Kriege erwähnt ] ihrer öfter. Machanldas, Maxavisu?, eilt vornehmer Spartaner, warf sich nach dem Tode des Königs Kleomenes Iii. znm Tyrannen von Sparta ans, würde aber nach grausamer Herrschast im I. 206 v. E. im Kriege gegen bett achaiischen Buttb besiegt und getöbtet. Paus. 4, 29, 10. Pol. 11, 11 ff. Plut. Philop. 10. Machäon, Maxäav (b. H. der Schueiber mit dem Messer, der Wuubarzt), Sohn des Asklepios und der (Spione, Bruder des Pobaleirios, mit dem er in 30 Schiffen Schaaren aus bett thessa-lischen Stäbten Trikka, Jthome und Oichalia nach Troja führte. Beibe finb die Aerzte der Griechen vor Ilion. Hom. Ii. 2, 729 ff. 4, 193. 11, 512. 833. In der Schlacht von Paris durch einen Pfeil verwunbet, wirb Machaon durch Nestor aus dem Kampfgewühl gerettet (das. 11, 505. 598.). Nach Vergil (A. 2, 263.) bestmb er sich in dem hölzernen Pserbe. In nachhomerischer Sage wirb er von Enrypylos, dem Sohn des Telephos, getöbtet, und sein Leichnam von Nestor nach Messenien gebracht. Hier fattb sich in Ge-renia das Grabmal uttb ein Heiligthum des Machaon mit Krankenheilungen. Glankos, der Sohn des Aipytos, hatte ihm zuerst als Heros geopfert. Sein Bruder Pobaleirios soll sich auf der Rückkehr von Ilion itt Syros itt Karien niebergelassett haben. Macra, ein aus bett Apenninen dem ligustischett Meere zufließettber Fluß, der Ligurien ttttb Etrn-

4. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 769

1877 - Leipzig : Teubner
Napaeae — Julia, Conopas genannt, war nur 2 '/2 Fuß hoch. Noch beliebter als diese nur kleinen, aber regelmäßig gebildeten, waren häßliche, verwachsene, spitzköpfige, dicknasige, langohrige Zwerge. Je blödsinniger, cretinartiger solche moriones waren, desto belustigender und werthvoller erschienen sie. Man lehrte sie tanzen und die Castagnetten dazu schlagen; Domitian ließ sie sogar in Theatern mit Weibern Kämpfe aufführen. Unter den hercnla-nifchen und pompejanischen Bronzen finden sich viele solcher kleinen Gestalten. Verschieden von diesen waren die unausgewachseueu pueri minuti, deliciae, welche bei den Römern nackt im Hause herumliefen und sich durch körperliche Anmuth und ausgelassenen Witz bemerklich machten. Napaeae, Nanatat, s. Nympkae, 4. Napäta, Nömccra, die blühende Hauptstadt des aithiopischen Reichs, nördlich von Meroe am Nil, bis zu welcher die Römer unter Petronius vordrangen und sie plünderten. Die Lage läßt sich nicht unzweifelhaft bestimmen. Strub. 17, 820. Naphtha, o väcp&as und ro väcp&a, ein noch denselben Namen tragendes, flüssiges Bergharz, das nach Plinius in Babylonien und Parthien gefunden ward, besonders aber in der Gegend von Mennis, 4 Tagereisen südlich vou Arböla, häufig war. Es wurde eilte feinere und gröbere Art unterschieden, jene war weiß, diese schwarz. Im Kriege ward es auch, da es, entzündet, sehr-schwer zu löschen ist, zur Zerstörung von Bela-gerungswerkzeugeu angewandt. Nar, Näg, j. Nera, linker Nebenfluß des Tiber, der an der umbrisch-picenischen Grenze auf dem M. Fiscellus entspringt, den Velinns (j. Ve-lino) und Tolenns (j. Tnrano) ansnimmt, bei Jnteramna vorbeiströmt und zwischen Horta und Oericnlum sich in den Hauptstrom ergießt. Vou seinen vielen Schwefeltheilen hat er eine weißliche Farbe. Verg. A. 7, 517. Cic. ad Att. 4, 15. Tac. ann. 1, 79. 3, 9. Naraggära, Nagdyaga, bedeutende Stadt im Innern Numidiens, nicht weit von Zama, bekannt durch die dort vorgefallene Unterredung zwischen Hannibal und Scipio vor der Schlacht bei Zama; Ruinen j. bei Cassir Jebbir. Liv. 30, 29. Nar ho, r) Nagßcöv, j. Narbonne, blühende Handelsstadt der Volcä Areeomici in der römischen Provinz Gallia Narbonensis am Fluß Atax. Seit 118 v. C. war sie römische Colonie mit dem Beinamen Martins, dann Hauptstadt der Provinz. Cic. Font. 1. Brut. 46. Veil. Pat. 1, 15, 5. 2, 8, 1. Caes. b. g. 3, 20. 8, 7. Narbonensis Gallia s. Gallia. Narcissi fons, Nagulaoov nrjyri, Quelle zu Donakon bei Thespiai in Boiotien, wo sich noch jetzt zahlreiche Narzissen finden. Ov. met. 3, 407. Paus. 9, 31, 7. Narcissus, 1) ein Günstling und Freigelassener des Claudius, deu er fast unumschränkt beherrschte, 41—54 u. C., benutzte seine einflußreiche Stellung (ab epistulis) zu seiner persönlichen Bereicherung wie zur Bedrückung Roms, veranlaßte den Stnrz der Messalma, zog sich darnach indeß den Haß der Agrippina zu (Tac. ann. 12, 57.), die ihn, als sie den Claudius zu ermorden beschlossen hatte, aus Rom entfernte und bald hernach gleichfalls umbringen ließ (das. 13, 1.), nachdem er Real-Lexikon des ctafj. Alterthums. 5. Aufl. Nasamones. 769 zuvor seinen Briefwechsel mit Claudius vernichtet hatte, um nicht Andern durch Auffindung desselben zu schaden. Bio Cass. 60, 31 ff. — 2) ein Günstling des K. Commodns, nahm Theil an der Ermordung des Tyrannen und fand unter Sep-timins Severns seinen Tod. Herod. 1,17. Spart. Sept. Sev. 14. — 3) ). Narkissos unter Ecko. Nardlnuui, Nardenöl oder Salbe, von einer vorzüglich in Arabien, vorkommenden Pflanze (nardus) bereitet und in Rom sehr geschätzt. Narisci (Tac. Germ. 41. 42.), vielleicht richtiger Varisci (Ptol. Ovagiaroc), eine tapfere germanische Völkerschaft snevifchen Stammes, zwischen den Markomannen im O. und den Hermunduren im W., in der Gegend des Fichtelgebirges und der Oberpfalz (das auch das Fichtelgebirge mitbegreifende Voigtland des Mittelalters hieß provincia Vansioruni). Ein Theil des Volkes (3000 M.) wanderte unter M. Anrelins Antoninns füdlich in das römische Gebiet. Seit dem Markomannen: kriege schwindet der Name ganz. Bio Cass. 71,21. Narkissos s. Ecko. Narnia, Stadk am südlichen Ufer des Nar in Umbrien, an der via Flaminia, auf steilem Fels gelegen, j. Narni. Die Römer hatten sie 290 v. C. an der Stelle des alten Neqninnm angelegt. Liv. 10, 9. 27, 40. Tac. ann. 3, 9. 10. hist. 3, 50. Naröna, Stadt Dalmatiens, 20 Millien von der Mündung des Naroflusses, bedeutender Handelsplatz an der Straße von Salona nach Dyr-rhachium. Cic. ad fam. 5, 9. 10. Narthakion, Nag&amov, Berg und Stadt am Fuß desselben in Thessalien, südlich von Pharsalos und dem Apidanosflnß, genannt in den Kämpfen des Jahres 394 v. C. zwischen dem aus Asien zurückkehrenden Könige Agesilaos und den durch die Thebaner aufgereizten Thessaliern. Xen. Hell. 4, 3, 9. vgl. Ages. 2, 5. Plut. Ages. 16. Strab. 9, 431. Nägthj^, 1) ferula (s. d.), eine hohe Doldenpflanze, die besonders in Griechenland, auf Ky-pros und Sicilien, sowie in Apulien viel wuchs und einen knotigen, mit Mark gefüllten Stengel hatte, in welchem Prometheus dem Mythos nach Feuer vom Himmel holte. Hesiod. theog. 567. Der Stengel wurde von den Bakchanten bei den Bakchosfesten gebraucht und diente auch als Stock zum Schlagen. — 2) Salben-, Arznei-, Schmink-Kästchen (vag&rjt; und vag&ijmov). In eiuem kostbaren Kästchen dieser Art, welches unter der Beute des Perserkönigs Dareios dem siegenden Alexander zufiel, ließ dieser eine von Aristoteles besorgte Textesrecension des Homer aufbewahren (rj ex rov vuq&rihos bxsogls). Flut. Alex. 8. Naryke, Nagvv.r], Nägvt; , Nagvyaov, Stadt der opuntifchen Lokrer, angeblich der Geburtsort des lokrischen Aias: später $agvyai genannt. Biod. Sic. 14, 82. 16, 38. Strab. 9, 425. Das von den Alten (vgl. Verg. G. 2, 438.) erwähnte naryeische Pech bezieht sich auf Lokroi in Brut-tium, welches auch als eine Niederlassung der Lokrer von Naryke angesehen wurde. Nasamönes, Nacaiiwves, rohes mächtiges Volk Jnnerasrika's, im S.-W. von Kyrenaika bis zur großen Syrte (Hdt. 2, 32. 4, 172.), später von den Römern in die innern Striche Marmarika's zurückgedrängt. Ihre Sitten und Gebräuche beschreibt Herrobot a. a, 0. ausführlich. 49

5. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 689

1877 - Leipzig : Teubner
Maiestas karischen Marsyas ^vergrößert. Zwischen Myns und Priene mündet er in das ikarische Meer. Er war nicht breit, aber sehr tief und schlammreich (deshalb hat sich die Küste jetzt sehr verändert) und verursachte oft Ueberschwemmungen. Hom. Ii. 2, 869. Hdt. 7, 26. 30. Thue. 8, 17. Maiestas ist ein Attribut für diejenigen Personen und Gegenstände, denen die höchste Würde und Hoheit zukommt, z. B. die Gottheit, des Volkes, des Staats und zuletzt des Kaisers. Cie. de or. 2, 39. Wer diese Majestät des römischen Volkes beeinträchtigte, beging ein Verbrechen, crimen minutae maiestatis. Schon unter den Königen hieß solcher Hochverrath perduellio, die Strafe war Kreuzigung (Liv. 1, 26.). Der Freistaat nahm dieses Hochverraths-gesetz hinüber; srüher schützte es den König, nun den Staat und seine republikanische Verfassung. Daher war derjenige der perduellio schuldig, wer sich nicht den Gesetzen fügte und nach Alleinherrschaft strebte. Allmählich wurde weiter und strenger definirt, zunächst nahm das crimen minutae maiestatis, das sich etwa seit 150 v. C. ausbildete, die minder wichtigen Fälle der perduellio in sich auf, in dem letzten Jahrhnndert der Republik verdrängte es jedoch durch stets erweiterte Ausdehnung dieselbe ganz; als Strafe trat Verbannung ein. Das erste Gesetz de maiestate immi-nuta war die lex Appuleia, 100 v. C., gegen Störung der Tribunen und gegen Aufruhr gerichtet (die lex Mamilia gegen Jugurtha's Freunde nannte das Verbrechen wenigstens nicht mai. immin.). Es folgte die lex Varia, 91 v. C., gegen die, quorum dolo malo socii ad arma ire coacti essent. Viel wichtiger war die lex Cornelia etwa 80 v. C., welche Erregung eines Aufstandes, Störung eines Magistrats in seinem Amte und die Handlungsweise des Magistrats, welcher seine Amtsbesngniß übertrat oder die römische Hoheit compromittirte, mit aquae et ignis interdictio bedrohte. In der sehr umfassenden Iex Iulia 46 v. C. wurden alle Perdnellions-handlnngen, welche noch nicht als mai. immin. galten, in das crim. mai. hinübergenommen. Sie betrafen A) Proditio, wirkliche Verrätherei oder Verrath aus Feigheit oder Schwäche, Desertion; B) staatsgefährliche Handlungen (Bildung von verbrecherischen Clubs, Complotte und Verschwörungen, Aufruhr und Aufstand); C) Gefährdung der Staatshoheit durch Magistrate. Tac. ann. 1, 72. Die lex Iulia blieb unter den Kaisern die Grundlage der Bestrafung diefes Verbrechens. Doch erweiterte man den Kreis der als mai. imm. zu bestrafenden Vergehen dahin, daß Angriffe auf des Kaisers Person (Nachstellungen, Injurien und Respectwidrigkeiten überhaupt), Meineid bei des Kaisers Namen, Anmaßung kaiserlicher Ehren, Prägen von Goldmünzen n. s. w. unter diesen Begriff zusammengesaßt wurden. Es war natürlich, daß unter Tiberins, dem nicht, wie bei Au-gustus, die Liebe der erlauchten Familie zur Seite stand, der Kreis der Majestätsverbrechen noch weiter gezogen wurde; früher wurden nur hoch-verräterische Thaten bestraft, jetzt verfiel man auch den Majestätsgesetzen durch unliebsame Worte gegen den Princeps und dessen Familienglieder; Befragung der Wahrsager und Chaldäer über das Schicksal des Kaisers war verdächtig, über- Real-Lexikon des class. Alterthums. 5. Aufl. — Makar. 689 Haupt was sich nur als respectwidrig gegen den Fürsten deuten ließ, verfiel der Klage des Hochverrats; über das Einzelne f. Suet. Tib. 58. Bio Cass. bl, 24. und Tac. mehrfach. Freilich suchte Tiberins confeqnent die Verurtheilung zu hintertreiben, aber das Gesetz selber wollte er nicht missen {Tac. ann. 2, 72. exercendas esse leges), auch nicht die Wächter des Gesetzes. Jeder, welches Standes, Geschlechtes und Alters er war, durfte klagen und sich den Lohn der Delatores (s. d.) verdienen. Tiberins, darf man sagen, handelte dabei nicht etwa, wie behauptet wird, ans Grausamkeit und Blutdurst, sondern vielmehr, er glaubte dieses Schutzes gegen die ihn zum Theil hassenden aristokratischen Familien zu bedürfen, aber fein Fehler war die Selbstüberschätzung und das falfche und eitle Vertrauen auf bloße menschliche Willenskraft. Er unterlag allmählich feiner Leidenschaft, bald auch dem Spielen mit den entfesselten Gewalten der Delatoren. Mochte er sie wiederholt bestrafen, da er weiter spielte mit der Gefahr, ging er darüber unter, und schließlich waren die Majestätsanklagen fast alleinige Beschäftigungen des Senats, indem sie zur Ergänzung jeder andern Klage, die nicht durch sich zum Untergange des Beklagten führen konnte, dienten (addito maiestatis crimine, quod tum omnium accusationum complementum erat, Tac. ann. 3, 38.). Als Strafe des Majestätsverbrechens trat schon unter Tiberins statt der Verbannung bisweilen das Todesurtheil ein {Tac. ann. 6, 18.), Confiscation des Vermögens war stets mit der Vernrtheilnng verbunden. In schwereren Fällen wurden selbst die Kinder der Hochverräter gelobtet, z. B. die des Sejanns {Tac. ann. 5, 9.). Manche der späteren Kaiser änderten bei anbeten Zeiten an dem schweren Drucke der Majestätsgesetze, andere, je nach ihrem Naturell, arteten mehr oder weniger in bloße Willkür und Laune, auch Grausamkeit aus. Vgl. Rein, Criminalrecht der Römer, S. 494 ff. Mainädes s. Dionysos, 5. Mainälos, 1) to Muivalov ogog, ein zwischen Megalopolis und Tegea sich hinziehendes Gebirge Arkadiens, der Lieblingsansenthalt des Pan. Öv. fast. 4, 650. Auch von einer Stadt Mainalon sanden sich in späterer Zeit noch Spnren, und ein Theil der Gegend, welche der Helisson durchströmt, hieß das mainalische Gefilde. Strab. 8, 388. Theocr. 1, 124. Verg. E. 8, 22. 10, 55. — 2) s. Lykaon. Maion s. Tydeus. Maira, Muiqcc, 1) s. Ikariös. — 2) Tochter des Proitos, Gefährtin der Artemis, von dieser getödtet, weil sie mit Zeus den Lokros (der mit Amphion und Zethos Theben gründete) erzeugte. Hom. Ii. 11, 326. — 3) Tochter des Atlas, Gemahlin des Tegeates, Sohnes des Lykaon, deren Grabmal zu Tegea und Mantineia war (von Pausanias mit der vorigen identificirt). Mdxai, Macae, 1) arabische Völkerschaft ant persischen Meerbusen bis zu dem am Eingänge desselben gelegenen Vorgebirge Maketa (j. C. Muffendem). Strab. 16, 765. — 2) Libysche Völkerschaft zwischen der großen und kleinen Syrte, östlich von den Ginbanen am Fl. Kinyps. Hdt. 4, 175. Diod. Sic. 3, 48. Makar, Makareus? Müxoiq, -tug, 1) Sohn 44

6. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 772

1877 - Leipzig : Teubner
772 Nautae— aus der Nähe der sie bedrängenden Kyklopen, nach Scheria führte. Hom. Od. 6, 4 ff. 7, 56 ff. — 2) Sohn des Odysseus und der Kalypso, Bruder des Nausinoos. Hesiod. theog. 1017. — 3) Steuermann des Theseus. Flut. Tlies. 17. Nautae s. Schiffahrt. Nautii, ein altes patricisches Geschlecht, dessen Abstammung man wol erst in späterer Zeit aus einen Gefährten des Aineias zurückführte, während es eigentlich etruskischen Ursprungs gewesen zu sein scheint. Die bedeutendsten Mitglieder desselben sind: 1) Sp. Nant. Rutilus, einer der Abgeordneten des Senats an das auf deu heiligen Berg ausgezogene Volk, nachdem er die Zwistigkeiten unter den Vätern selbst geschlichtet hatte. Als Consnl des I. 488 v. C. gegen Coriolan leistete er nichts bedeutendes. Liv. 2, 39. Dion. Hai. 8, 37. — 2) C. Nant. Rntiln s, bekleidete im I. 475 das Consnlat und kämpfte gegen die Volsker und Aequer. Liv. 2, 53. Im I. 458 war er abermals Konsul und führte ein Heer gegen die Aequer und Sabiner, welche letztere er bei Eretum schlug. Liv. 3, 26 ff. — 3) Sp. Naut., kämpfte unter dem Couful Papirius Cursor im I. 293 mit Auszeichnung gegen die Sam-niter, welche er durch Täuschung in Schrecken setzte. Liv. 10, 40-44. Navrodixai, eine ungewiß ob durch Wahl oder durch das Loos ernannte Behörde in Athen von unbekannter Zahl, die richterliche Besugniß in Handelssachen (Sinai, i^inoqcov) und in den Processen ^eviag gegen diejenigen hatte, welche, ohne von bürgerlichen Eltern abzustammen, sich das Bürgerrecht anmaßten. In der ersten' Gattung von Sachen entschieden sie selbst, in der anderen waren sie blos proceßeinleitende Behörde (ft’saycoyffg), wie Nachrichten der Grammatiker bezeugen; sie instrnirten sie und brachten sie an die Heliastischen Richter. Die eigenthümliche Verbindung beider Arten erklärt sich wol daraus, daß unter Seehandelnden die widerrechtliche Anmaßung des Bürgerrechts am häufigsten sein mochte. Die Vorstandschaft in diesen Processen ging zu Demosthenes' Zeit aus die Thesmotheten über. jvava, j. Nahe, Nebenfluß des Rheins, mit dem er bei Bingen zusammentrifft. Tac. hist. 2, 70. K‘aw j 1- Schiffahrt. Naxos, Ncc^og, 1) die größte und bedeutendste aller Kykladeninseln (5 Q. - M.), poetisch Dia und auch Strongyle („die runde") genannt, östlich von Paros und wie dieses zum großen Theil aus schönem weißem Marmor bestehend. Die Insel war (und ist) so fruchtbar, daß sie (iihqa Elksuu genannt wurde. Besonders zeichnete sie sich durch ihren trefflichen Wein aus, daher auch die so mannigfach ausgebildeten Dionysossagen: von hier führte der Gott die von Theseus zurückgelassene Ariadne mit sich fort auf seinen Zügen. Die geschichtliche Zeit kennt nach den Thrakern, den Karen: und Kretern als Bewohner die aus Attika eingewanderten Ionier. Hdt. 8, 46. Um 536 oder 535 besiegte Peisistra-tos die Naxier und setzte den Lygdamis als Tyrannen ein, unter dessen Herrschaft die Insel ihre größte Macht und Blüthe erlangte. Hdt. 1, 64. Eine Unternehmung der Perser, welche von den vertriebenen Oligarchen 501 zu Hülse gerufen - Neapolis. wurden, mißlang (Hdt. 5, 30—34.), worauf 490 die Insel zur Strafe mit Feuer und Schwert von den erzürnten Persern verwüstet wurde. Hdt. 6, 96. Dadurch litt die sonst so blühende Insel sehr, die außer vielen Kriegsschiffen 8000 Hopliten stellen konnte, und von der Herodot (5, 28.) sagt: r] Na^og £vdttl[Lovir] rwv vr\acav ngoscpsqs. In der Schlacht bei Salamis kämpften ihre 4 Schiffe, als Kontingent für die Perserflotte bestimmt, doch auf griechischer Seite. Hdt. 8, 46. Als später Naxos sich als Mitglied des athenischen Seebundes den Gewaltthätigkeiten der Athener widersetzte, wurde es nach längerer Belagerung 466 mit Gewalt, bezwungen und ging der Freiheit verlustig, indem 453 eine Anzahl athenischer Kleruchen dort angesiedelt wurde. Thue. 1, 98. 137. Flut. Per. 11. Diod. Sic. 11, 88. Von da an bleibt Naxos unbedeutend. Im Jahr 376 erfocht Chabrias bei Naxos einen großen Sieg über die spartanische Flotte und zwang dadurch die Naxier, die 378 dem attischen Seebunde nicht beigetreten waren, sich den Athenern anzuschließen. Nachdem die Insel dann unter Philipp und Alexander den Makedoniern, in der Diadochenzeit den Herrschern Aegyptens unterthänig gewesen war, wurde sie durch Antonius den Rhodiern übergeben, aber durch die Römer bald wieder von dem drückenden Joch derselben befreit. App. b. c. 5, 7. Seitdem verschwindet sie vom Schauplatz der alten Geschichte. Die im Alterthum gleich wie heute Naxos genannte Stadt liegt am nördlichen Theile der Westküste. Abhandlungen von Grüter (1833), Engel (1835) und E. Curtius (1846). — 2) die erste griechische Niederlassung auf ©teilten, an der Ostküste südlich vom Berge Tanros von Chalki-diern 735 gegründet. Thue. 6, 3. Bald sendete sie selbst Kolonisten nach Leontinoi, Katana und vielleicht auch mit nach Zankte. Nachdem sie eine Zeit laug dem Hieronymos von Gela unterworfen gewesen (Hdt. 7, 154.), kämpfte sie bei der ersten ficilischen Unternehmung der Athener auf Seiten derselben (Thue. 4, 25.), wurde aber 403 von Dionysios eingenommen und zerstört. Im I. 358 wurden die Reste der Bewohner von Andromachos gesammelt und in der Nähe der früheren Stadt auf dem Berge Tanros angesiedelt. Die neue Stadt hieß Taurotnenion, j. Taormina. Diod. Sic. 14, 15. 87. Neaetlms, Nsai&og, Fluß in Bruttium, nördlich von Kroton mündend, woselbst die gefangenen troischen Frauen die Schiffe der Griechen angezündet haben sollen, um der Gefangenschaft zu entgehen, j. Nieto. Ov. met. 15, 51. Plin. 3, 11, 15.' Strab. 6, 262. Neaira s. Helios. Neantlies, Nsav&rig, aus Kyzikos, Rhetor und Geschichtschreiber ans der Zeit Attalos' I., Schüler des Philiskos ans Milet, Verfasser zahlreicher geachteter und von den Alten oft erwähnter Schriften historischen Inhalts, z. B. 'Emrjvixa (mindestens 6 Bb.), 7tsqi ivso^cov dvdgäiv, tisql ts-letäv. Die Fragmente sind gesammelt von Müller, fragm. hist. Graec. Iii, p. 2 ff. Neapolis, Nsanohg, Die berühmteste unter den zahlreichen Städten d. N. lag in Campanien am Westabhange des Vesuvins und am Flusse Sebethus. Chalkidier aus Kyme hatten sie an der Stelle eines schon vorhandenen Ortes, Par-

7. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 694

1877 - Leipzig : Teubner
694 Maleventum — Malloia. den wahnsinnigen Orestes und den Kitharöden Thamyris malte, Nikias von Athen (Thier- und Schlachtenmaler mit enkanstischen Farben, an dessen Gemälden, wovon mehrere vortreffliche in Rom waren, am berühmtesten das Schattenreich nach Homer, Beleuchtung, Haltung, Rundung der Figuren, besonders der weiblichen, gerühmt wurden), Antiphil 0 s (Knabe, der Feuer anbläst; Werkstatt für Wollarbeiten) und Ktesilochos (trave-stirte Darstellung der Geburt des Dionysos ans der Hüfte des Zeus) genannt. Wahrscheinlich derselben alexandrinischen Zeit gehört Aktion (As-tlwv) mit seinem berühmten Gemälde der Ver-mählnng Alexanders mit der Roxane an [Cie. Brut. 18., wo freilich Einige (Schien lesen; Luc. de merc. cond. 42. imagg. 7 ). — Bon da au verlor sich die Kunst ins Kleine und suchte mehr durch fleißige Sorgfalt als durch Schönheit und Erfindungsgabe zu gefallen. So bildete Pei-raeikosdie gemeiue Natur, Werkstätten von Schustern und Badern, Kuchen, Märkte u. dgl. mit vollendeter Kunst nach, was von den, weniger nach geistreicher Komposition als nach Regelmäßigkeit und Fleiß trachtenden, Römern besonders hoch geschätzt ward, und wurde dadurch der vorzüglichste Meister einer förmlichen Genremalerei, Rhyparographie genannt. — Bei den Römern mangelte es überhaupt au Sinn für die schöne Kunst, und selbst die Einnahme von Korinth konnte noch nicht sofort eine heilsame Aenderung bewirken; vielmehr sah man noch nach derselben Soldaten und Heerführer in rohester Art die herrlichsten Schätze der Malerei verwüsten oder geringschätzen. Mummüts begriff nicht, wie Attalos von Pergamos ein Gemälde des Aristeides, das den Bakchos darstellte, so theuer bezahlen könne, vermuthete deshalb eine geheime Kraft darin, behielt es zurück und weihte es in dem Tempel der Ceres. Bald genug aber zeigten die Römer auch hier das habsüchtige System' colossaler Anhäufung der fremden Schätze und schmückten ihre Wohnzimmer, Speisesäle, Landhäuser u. s. f. mit den kostbarsten Gemälden. Im Ganzen treten daher auch nur einzelne Nameu hervor, wie Ti-ntomachos aus Byzanz, der eine im Innern zurückgehaltene Leidenschaft ergreifend darzustellen wußte, wie er in seinem Gemälde vom rasenden Aias bewies, das Cäsar in Rom aufstellen ließ, aus dem letzten Jahrh. v. C., und Lud ins unter Augustus. Allmählich strömten indessen unter den Kaisern viele griechische Maler nach Rom, deren Geschmack und Talent in einer Art Verzierungskunst die Bäder des Titus beurkunden. — Auf diesem Wege entwickelte sich, als eine Dienerin des Luxus, die Kunst der Mosaik-Gemälde, worin zuerst Sosos von Pergamon genannt wird, der auf dem Fußboden eines Zimmers ein Becken mit Tauben darstellte; das Großartigste aber war die Darstellung der ganzen Ilias ans den Fußböden in dem Frachtschiffe des K. Hieron Ii. von Syrakus. — Die unserer Beurtheilung sich darbietenden Quellen und Gegenstände der antiken Malerei kommen äußerst spar- 1 lieh vor. Die neuerlich in der Nähe Athens entdeckten Reste von Gemälden an griechischen Grabpfeilern haben keinen höheren Werth, zahlreiche Zeichnungen auf griechischen Thongefäßen sind nur Erzeugnisse eines untergeordneten Handwerks,! und die in Herculaneum und Pompeji aufgefundenen Wandmalereien gehören nicht mehr der Periode der selbständigen Blüte der Knust an und dürfen nur als eine, mehr oder weniger leichte, Zimmer-decoration betrachtet werden. — Ueberhaupt zeichneten die Alten auch in dieser Kunst durch die Wahl schöner Gestalten, die Einfachheit der Scenen und Kompositionen und die Richtigkeit der Zeichnung sich aus; in der Anwendung der Perspective bei größeren Compositioneu, in dem aus der Verschmelzung der Farben entspringenden Helldunkel, hauptsächlich aber au poetischer Tiefe standen sie der neueren Kunst weit nach. — Vgl. im eiligem, die Kunstgeschichten von Schuaase, Kugler, Lübke u. A.; des. aber Brunn, Geschichte der griech. Künstler Ii, S. 3—316. Maleventum s. Beneventum. Maliacus sinus, Maliavidg ■x.oxnog, Meerbusen an der Südküste Thessaliens, der N.-W.-Ecke der Thermopylen, in den sich der Spercheios ergoß. Seinen Namen hatte er von den anwohnenden Maliern od. Meliern. Zuweilen wurde er nach der Stadt Lamia auch der Lamische genannt, und so heißt er j. Meerbusen von Zeitun oder Jsdin. Thue. 8, 3. Liv. 27, 30. 31, 46. Strab. 7, 330. Malienses, Malis Cg, Mrihstg, Völkerschaft des südlichen Thessaliens an dem nach ihr genannten Meerbusen, ein tapferes und kriegserfahrenes, des. im Schlendern und Speerwerfen geschicktes Völkchen. Sie zerfielen, gleich ihren Nachbarn in Doris, in 3 Stämme, die nach ihren Wohnsitzen Haqcillol, Isqtjg und Tgci^ivioi hießen. Time. 3, 92. Hdt. 7, 198. Malitiösa silva, rj vit] •no'xov^svrj xaxovp-yog, ein wegen seiner Räubereien so genannter Wald int Sabinischen, wo Tullns Hostilins mit den Sabinern kämpfte. Liv. 1, 30. Malli, Mamoi, altindisch Mälara, indische tapfere Völkerschaft an den Ufern des Hhdraotes (j. Ra bi), eines östlichen Nebenflusses des Judos. Ihre Hauptstadt war wahrscheinlich das j. Mnl-tan. Arr. 5, 22, 2. 6, 4, 3. u. ö. Strab. 15, 701. Mallius, römischer Eigenname, der oft mit Manlius und Manilius verwechselt wird; wir erwähnen: 1) M. Glaucia, der aus Cicero (.Rose. Am. 7, 19.) bekannte nächtliche Eilbote, der die Nachricht von der Ermordung des Sextus Roscius aus Ameria dem Feinde desselben, T. Eapito, überbringt, liomo tenuis, libertinus, cliens et familiaris T. Roscii. — 2) C. Mall, (s. Manlii), Anhänger der catilinarifchen Verschwörung. — 3) Cu. Mall. Maximus, ein wenig achtbarer Charakter, dem Q. Catulns 103 v. C. in der Bewerbung um das Konsulat unterliegen mußte, der aber später gegen die Gallier (Sal. Jug. 114.) und gegen die Kimbern unglücklich kämpfte. Oros. 5, 16. — 4) L- Mallius (it. A. Manilius), Proconsul von Gallia ulterior, erlitt im Sertorianischen Kriege int I. 78 eine Niederlage. Caes. b. g. 3, 20. Malloia (Maloea), ein in der thessalischen Landschaft Hestiaiotis, wahrscheinlich an einem Nebenfluß des Peneios, dem Europos oder Titaresios, gelegener fester Platz. Meuippos, der Feldherr des Antiochos, nahm ihn mit Gewalt, spater eroberten und plünderten ihn die Römer. Liv. 31, 41. 36, 10. 13. 39, 25. 42, 67.

8. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 36

1877 - Leipzig : Teubner
36 Aigialea — einer Tochter des Pitt Heus von Trotzen, Theseus, besiegt und Aigens wieder auf den Thron gesetzt. Flut. Thes. 13. Als Theseus ausging, den Mino-tauros auf Kreta zu todten (s. d.), verabredete er mit feinem Vater, wenn er glücklich wäre, bei der Heimkehr ein weißes Segel aufzuspannen, ließ aber, nneingedenk der Abrede, das schwarze Segel, welches das Schiff trug, wehen. Als Aigens das sah, glaubte er, sein Sohn fei umgekommen, und stürzte sich von einem Felsen ins Meer. Flut. Thes. 22. Paus. l, 22, 5. Catull. 64, 207 ff. Das Meer erhielt davon den Namen des aigaiischen (s. Alycccov n elctyog). Das athenische Volk ehrte ihn nach seinem Tode durch ein Grabmal und durch eine Statue, so wie auch einer der athenischen Deuten nach ihm als Eponymos benannt wurde. Paus. l, 5, 2. — Aigeus, „der Wogengott" (ein Bei name des Poseidon), ist ursprünglich kein anderer als Poseidon selbst, der Stammgott der Ionier, der gleichfalls Vater des Theseus heißt. Aigialea (-eia), Aiyiüxslcc, s. Diomedes. Aiyixoqeiq s. <I>vxri. Aigimios, Aly^ioq, mythischer Stammvater der Dorer am Pindos, der in einem Kriege gegen die Lapithen den Herakles zu Hülfe rief und ihm den dritten Theil seines Landes versprach. Herakles besiegte die Lapithen und erschlug ihren König Koronos und dessen Bundesgenossen Laogoras, König der Dryoper, «ahnt jedoch das angebotene Land nicht an. Nach den Söhnen des Aigimios, Pamphylos und Dymas, wurden die dorischen Phylen der Pamphyleu und Dymanen benannt; der dritte Zweig der Hylleer stammte von Hyllos, des Herakles Sohn, ab, welchen Aigimios ans Dankbarkeit adoptirt hatte. Von einem epischen Gedicklt (o zov Alylyaov nolr\accq), das bald He-siod, bald seinem Fortsetzer Kerkops aus Milet zugeschrieben wurde, sind nur wenige Fragmente erhalten. Aiglua, Aiyivrj, später Ai'yivcc, Aeglna, Egina oder Engia, Insel im sarottischen Meerbusen, zwischen Argolis und Attika, von wenig über 2 □ Meilen Flächeninhalt, größtenteils gebirgig {Tqlnvqyiu, Uavsllrilov), in den ebeneren Theilen (im W.) außerordentlich fruchtbar, reich an feiner Thonerde, die zu trefflichen Gefäßen benutzt wurde (daher %vxqötu£>\i<;). Der Sage nach brachte Zeus des phliasischeu Flußgottes Asopos Tochter, Aigitta, aus die früher Oiuone genannte Insel, wo dieselbe den Aiakos (s. d.) gebar; dann habe Zeus die Insel mit Myrmidotten (Ameisenmenschen, uvqfirjkfg) bevölkert. Diese Sage deutet auf Colonifation von Phlius und Phthia. ^Nachdem die Aiakideu die Insel verlassen hatten, indem Telamon nach Salamis, Pelens nach Phthia ging, ward die Bevölkerung durch Einwanderung aus Epidauros größtenteils dorisch (Hdt. 8, 46.), und die Bewohner, Aiylvrjrccl, standen mit Epidauros in enger Verbindung, besonders während der Tyrannis des Pheidon in der Mitte des achten Jahrh., der hier die ersten ordentlichen silbernen Münzen geprägt haben soll. Um 540 jedoch entzogen sie sich jenem Verhältnisse, und Eifer und Betriebsamkeit riefen bald eine Blüte des Handels und eine Seemacht hervor, welche sie selbst Kolonien gründen ließ <Kydonia auf Kreta, Aiginetis in Paphlagonien) und wesentlich mit zur Besiegung der Perser bei- - Aigira. trug. In der Schlacht bei Salamis stellten sie außer den zur Beschützung der Insel nöthigen Schiffen 30 Trieren zur gemeinsamen Flotte und errangen den ersten Preis der Tapferkeit. Hdt. 5, 83. 8, 46. n. 93. Bald aber erregte diese bedeutende Macht die Eisersucht der nahen Athener, denen es int Kampfe gegen Korinth, Epidauros und Aigina gelang bei der Insel die Flotte der Aigineten zu fchlageu, worauf diese (457) ihre Stadtmauern einreißen, die Schiffe ausliefern und Tribut zahlen mußten. Später (429) wurden die Einwohner sogar gänzlich vertrieben und fanden durch die Lakedaimonier Aufnahme in der Landschaft Thyreatis. Lysander führte sie 404 freilich zurück, doch war Macht und Wohlstand gebrochen. Später gehörte die Insel zum achaiischen Bunde, dann den Aitolern, dem Attalos von Pergamos und endlich den Römern, unter denen die Insel eine scheinbare Autonomie behauptete. Die reich geschmückte Hafenstadt Aigina lag an der Westküste und hatte 2 zum Theil durch Molen künstlich gebildete Hafenbassins (Strab. 8, 375.); dort befand sich das Atansiov, der Tempel des Aiakos, in welchem auch die in den zu Ehren des Aiakos gefeierten Aiafeen gewonnenen Kränze aufbewahrt wurden (Pind. Nem. 5, 53.); mehr in der Mitte Olt], Auf dem Panhellenion stand ein Tempel des Zeus. Doch nicht zu ihm, sondern zu einem Athene-tempel gehören die in der Münchener Glyptothek befindlichen Giebelgruppen, deren eine den Kampf um den Leichnam des Achilleus, die andere wahrscheinlich den Kampf um den Leichnam des Oikles, des Kampfgenossen des Herakles bei der Erstürmung Troja's, darstellt. Der aiginetis che Kunst-stil ist in der Kunstgeschichte bekannt; indem er sich bemüht, die plastische Individualität auszuprägen und der Natur nahe zu bringen, bewahrt er zugleich den traditionellen Typus der Götter mehr als der attische. Kallon, Anaxagoras, Glau-kias, Simon, Onatas sind die Namen der vorzüglichsten Künstler dieses Stils. Unter den manttig fachen Handelsartikeln der Aigineten ist besonders das aiginetiiche Erz, dem korinthischen und Mischen nahe kommend, zu bemerken, sowie eine Menge von Galanterie- und Kurzwaaren u. s. w., weshalb man unter dem Namen Atyivuia s^noxy jede Art von Kleinkram begriff. Von der Dichtigkeit der Bevölkerung gibt die Nachricht einen Begriff, es hätten 5000 Bürger u. 470,000 Sclaven auf der Insel gelebt. Aristot. bei Athen. 6, 272, d. Vgl. O. Müller, Aegineticorum über. Berl. 1817. About in den Archives des missious scieutif. Iii. p. 481—567. Bursiau, Geographie von Griechen land, Ii., 77 ff. _ . Aigion, tö Al'yiov, Aegiuiu, Stadt in Achaja ant Selinusfluß und am Meere. Ii. 2, 574. Hdt. 1, 145. Paus. 7, 23 ff. Die Stadt zerfiel in zwei Hälften, eine obere auf einer Anhöhe gelegene und eine untere, unmittelbnr ait der Meeresbucht, welche durch Landspitzen geschützt einen guten Hafen darbietet. Nach dem Untergang Helike's (373 v. C.) Hauptort der Achaier; spärliche Ruinen bei Vostiza. Versammlungsort der Achaier, die zweimal jährlich in einem Haine des Zeus Hontagyrios zu fammenkamett. Hier starb Aratos. Plut. Arat. 53. Aigira, Al'ysiqcc, officiell Al'yiqa, Stadt in Achaja am Meere (Hdt. 1, 145), nahm die Bewohner von Aigai auf (s. Aigai, 1); wahrschein-

9. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 41

1877 - Leipzig : Teubner
Ainesidemos — Aiolos. 41 eilt Neuplatoniker in der zweiten Hälfte des 5. Jahrh. it. C., der eine Zeit lang in Alexandrien Beredsamkeit und Philosophie lehrte und dann zum Christenthum übertrat. In dem Dialog &s6cpqct-arog vermittelt er die platonische Unsterblichkeitslehre mit der von der Auferstehung des Fleisches. Herausg. von Boissonabe, Paris 1836. Ainesidemos, Alvsoisr^iog, 1) ein Skeptiker von Gnossos auf Kreta, der ungefähr zu Cieero's Zeit den Pyrrhonischen Skepticismus, wie es scheint, in ziemlich fruchtloser Weise erneuerte und weiter bildete. Von seinen Hauptwerken (loyot nvqqcövnoi in 8 Bb.) ist wenig ans uns gekommen. — 2) Vater des Tyrannen Theron von Akragas. Aiiiiänes, Alviccvsg, ein rein hellenischer Volksstamm , der an verschiedenen Stellen, am Ossa, ant Oite und Othrys (Horn. Ii. 2, 749.), ant Sper-cheios (Hdt. 7, 198.) erscheint u. erst durch die Aitoler, dann durch die Athamanen unterworfen wurde. Ihre Hauptstadt war das hoch am nördl Abhange des Dito gelegene Hypate od. Hypata, von dem zahlreiche Reste bei dem jetzigen Neopatra erhalten sind. Vgl. Thessalia. Ainos, 7] Alvog, 1) alte thrakische Stadt unweit der östlichen Mündung des Hebros, Horn. Ii. 4, 520. (Alvö&sv), aiolischen Ursprungs. Hdt. 7, 58. Thue. 7, 57. Später römische Freistabt mit blüheitbent Handel; j. Enos. Vergil (A. 3, 17.) läßt es aus poetischer Fiction durch Aeneas ge-grünbet werben. — 2) Stadt in Aitolieu, Hdt. 4, 90. — 3) Stadt in Thessalien am Ossa. — 4)6 Alvog, 4000 Fuß hohe Bergkette aus Kephallenia, auf bereu Gipfel ein Altar des Zsvg Alvrjaiog staub (Strab. |p, 456.), j. Elatornno, itas. Monte Nero. Aiöles, Aioleig, s. Aiolos und Graeci (unter Graecia, 10). Aiölia, (Alolcr] sc. yij), bei Homer (Od. 10, 1 ff.) eine Insel, der Sitz des Herschers der Winde, des Hippotaden Aiolos, auch Verg. A. 1, 32. 8, 415.; welche der aiolischen Inseln gemeint sei, bleibt ungewiß (Völker, Homer. Geogr. 114., versteht eine der ägyptischen Inseln). Es wurden nämlich bei den Römern darnach benannt die Aeo-liae insu!ae (Alölov v^aoi, Thue. 3, 115.), j. liparische ober vulcanische Inseln, vulcanischen Ursprungs, nörblich vou Sicilien, Verg. A. 8, 416., der Zahl nach 10: Hiera, 'Legd ober Thermissa (Volcano), Sitz des Vulcan, Lipara (bavon auch die ganze Gruppe Liparenses), Aluccqu, die größte (Lipari), mit gleichnamiger Stadt, ©trongyle, Uzqoyyvlrj (Stromboli), nach der Meinung der Alten Sitz des Aiolos; die andern, Phoinikusa, Erikusa, Euouymos, Tidyme, Hikesia, Basilibia und Osteobes, sind unbedeutend. Aiölis, Aiolig, Landschaft in Kleinasien, vom Hermosflusse nördlich dem Hellespont zu, besonders um den Meerbusen von Elaia oder Kyme, von aiolischen Griechen mit Städten reich bebaut und durch Handel und Fruchtbarkeit des Bodens ansehnlich. Hdt. 7, 95. Zwölf derselben: Kyme, Larissa, Neonteichos, Temnos, Killa, Notiou, Pitaite, Aigai, Gryueia, Myriite, Aigiroessa (Hdt. 1,149., Strabon nennt Elaia), Smyrna, und nach Smyr-na's Austritt elf, bildeten eine Staatengemeinschaft (Dodekarchie), deren Gesandte sich auf deut Vorgebirge Kaue zu einem Bundesseste, Panaeolium, versammelten. Später waren die Perser, Alexander, die syrischen Seleukideu und enblich die Römer Herren und theilten es der Provinz Asia zu; eine kurze Zeit auch Mithrabates. Eine zweite aiolische Dobekarchie lag in der troischeu Lanbschast. Aiolos, Ai'olog, Aeolus, l) ältester Sohn des Hellen und der Nymphe Orse'is, Enkel des Deu-kaliou ober des Zeus, Bruder des Doros und Lnthos, Herrscher im thessalischen Magnesia, Grün der des aiolischen Stammes, und dadurch einer der Stammväter des hellenischen Volkes. Dieser aiolische Stamm war ant weitesten ausgebreitet, übet den größten Theil des nördlichen und westlichen Griechenlands, über die südliche und westliche Seite des Peloponnes. Daher auch die Sage von seilten vielen Kindern, die als Stantmfürsten der Niederlassungen angesehen wurden, was zugleich in die Genealogie große Verwirrung gebracht hat. Aiolos, als der älteste Sohn des Hellen, erhielt das väterliche Erbtheil zwischen den Flüssen Asopos und Euipens, währenb die Brüber in die Frembe zogen; er ist der Repräsentant des Alt griechischen. Seine Gemahlin, Enarete, gebar ihm 7 Söhne: Kretheus, Sisyphos, Athamas, Sal monens, De'ion, Magnes, Periöres, und 5 Töchter: Kanäke, Alkyone, Peisibike, Kasyfe, Perünebc. Apoll od. 1, 7, 3. — Kretheus erbaut Jolko^ und zeugt mit Tyro den Aison (Herrscher in Jolkos u. Vater des Jason), den Pheres (Gründer vou Pherai u. Vater des Abmetos n. Lykurgos) und den Amythaou (Gründer von Pylos, Vater des Bia£ und Melampus). Apollod. 1, 9, 11. — — Sisyphos erbaut Ephyra (Korinth) und zeugt den Glaukos, den Vater des Bellerophou. Apoll. l, 9, 3. — Athamas (s. d.) beherrscht Orcho-menos. Apoll. 1, 9, 1. — Salmoneus, d. Vater der Tyro, erbaut Salmone in Elis. Apoll, l, 9, 7. — D ei'on wirb König in Phokis, Vater von Asteropaia, Ainetos, Aktor, Phylakos, Kephalos. Apoll, l, 9, 4. — Magnes ist Vater des Diktys u. Polydektes, welche die Insel Seriphos anbauen. Apoll. 1, 9, 6. —Perieres wird König in Messens und Vater des Apharens und Lenkippos. Apoll. 1, 9, 5. — 2) Aiolos 'imtoxäsrig, d. i. S. des Hippotes, des Reitersmanns, Schaffner der Winde (rafiiqg ccveficov), ein Winbbämon im fer neu westlichen Meere, auf der aiolischen Insel, welche ringsum von ehernen Mauern und hohen Felsen umgeben ist. Hier wohnt er, ein Liebling der Götter, glücklich im reichen Hause mit seiner Gattin und 6 Söhnen und 6 Töchtern, die er mit eiitattber vermählt hat. Den Obysseus nimmt er gastlich ans und gibt ihm, als er weiter zieht, in einem Schlauche verschlossen, die widrigen Winde mit, währenb er einen günstigen Winb seine Segel blähen läßt. Aber die Gefährten offnen, währenb Obysseus, schon nahe der heimischen Küste, in Schlaf sinkt, den Schlauch, die Winbe stürzen heraus und treiben das Schiff toieber zur aiol. Insel; aber Aiolos weist sie jetzt von sich, weil er erkennt, daß sie den Göttern verhaßt finb. Od. 10, 1 ff. In der Ilias uttb bei Hesiod wirb Aiolos nicht erwähnt; auch würde er nirgends in Griechenlanb durch Opfer und Gebet verehrt; er bleibt ein bloßes poetisches Gebilbe, ohne bei Homer schon förmlicher Gott zu sein. Anders bei Vergil (Aen. 1, 53. 8, 416. rex ventoruin), wo Inno sich bittenb au ihn weubet; spätere Dichter geben ihm Lipara

10. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 4

1877 - Leipzig : Teubner
4 Ackaemenid kommene persische Königshaus stammte. Hdt. l, 125. 7,11. Er war ein Zeitgenosse des Mederkönigs Phraortes, um 650 v. C., und unterdessen Oberherrschaft Stammsürst der Landschaft Persis. Hdt. 1, 102. Die Familie war sehr reich, daher ihr Reichthum im Oriente sprichwörtlich für großen Reichthum. Hör. od. 2, 12, 21. — 2) Achä-menes, Sohn des Dareios I. Hystaspis und Bruder des Lerxes, unter dessen Regierung Statthalter von Aegypten, Hdt. 7, 97 ; später in dem Auf-stande der Aegypter gegen Artaxerxes I. Makrocheir unter Jnaros im Jahre 462 getodtet. Hdt. 7, 7. Acliaemeindes, aus Jthaka, begleitete den Odysseus auf seiner Rückfahrt von Troja, wurde aber von diesem auf Sicilien zurückgelassen, als derselbe dem Polyphemos entronnen war. Als Aineias später nach Sicilien kam, nahm er den Achämenides mit sich. Verg. A. 8, 613. Acliaia, ’A^aia (niemals dreisilbig), ehemals Acyiuloq, Aiyiuleiu (Küstenland) geheißen (Strab. 8, 383. Paus. 5, 1, 1. 7, 1, 1.), bedeutet 1) bei Herodot, Thukyd., Pausanias die Norbtüste des Peloponnes, welche die sogenannte zlcoss-nd-tioils umfaßte; bei Mela u. Auderu sind darunter 2) auch die Gebiete v. Korinth, Phlius, Sikyon begriffen. Ferner begreift es 3) den ganzen Peloponnes häufig bei Livins, Cicero, Cäsar und endlich 4) das ganze Griechenland bis Thessalien hinunter als römische Provinz Achaja, im Gegensatz zu Makedonien. — Das Land im ersteren Umsange genommen grenzte im S. an Eleia und Arkadien, im O. an Sikyon, im N. und W. an den korinthischen Meerbusen im weiteren Sinne. Die Größe betrug etwa 38 □ M. od. 210 □ Kilometer. Bis zu 8000 Fuß emporsteigende Gebirge scheiden dieses Land von Arkadien: Kvllrivrj (Ziria), Äqci&ig (Hagia Varvara), Ksqvvsik ogrj, ’Eqvnav&og (Olenos), von dem in nördlicher Richtung ein selbständiges Massengebirge, das Ijav-ctxccihov oqog (Voidia), fächerförmig an den korinthisch eit Meerbusen ausläuft. Die vielfach zerklüfteten, pittoreske Formen und Ansichten zeigenden Gebirge reichen au vielen Stellen bis unmittelbar an das Meer; die ebenen Theile betragen etwa nur 5% □ M., besonders am westlichen Abhang des Pan-achaikon am Meerbusen von Patrai bis zum Vorgeb. Araxos. lluter den Vorgebirgen ist im W. ''Aga^og (Kalogria) zu merken, dann 'Piov, j. Castello bi Moren (einst mit einem Poseibontempel), und Jqz-hdcvov (Drepano) am Eingang des innern korinth. Meerbusens. Die zahlreichen Flüsse haben wegen der Nähe ihrer Quellgebirge einen kurzen Lauf und zugleich eine sehr nnstäte Natur. Ihre seichter: Betten liege» im Sommer trocken, währenb sie in den übrigen Jahreszeiten häufig mit Wasser überfüllt find. Die zerstörenbc Natur biefer Bäche wirb durch ihre alteu Namen Kgiög (Bock), Zvq ob. Zv&ag (Eber) u. a. bezeichnet. Nur von dem Krathis (j. Abreto) erwähnt Herobot (l, 145), daß er immer fließettb sei. Sichere Buchten fehlen fast gänzlich: beiher das neugriechische Sprichwort, die moreotische Küste habe das Wasser, die rumeliotische (nördliche) aber die Häsen. Auf den Bergen gedeihen Bäume aller Art, in den culturfähigen Districten Oel, Wein, Getreide. Uebrigens wechseln rauhe Winde mit glühendem Sonnenbrand. Im Alterthum ist dieser Strich öfter von heftigen Erd-heben heimgesucht worden. In Westachaza bilden !8 — Acliaia. die Gebiete von Dy me, Olenos und Patrai (j. Patras) landschaftlich ein Ganzes; die letztere Stadt verdankt ihrer guten Rhede ihre große Bedeutung als Handelsplatz nach dem italischen Meere im Alterthum wie in der Neuzeit. An das paträi-sche Landgebiet schließt sich nach Osten hin ein etwa 130 Stadien langer Küstensaum, auf welchem einst fünf Städte neben einander bestanden; in der Mitte des Gestabes Aigion, westlich bavon Rhypes, östlich. Helike (373 v. E. mit Bura durch ein furchtbares Erbbebert zerstört und vom Meere ver-schluugeu), Keryneia und Bnra. Dann folgt die Hafenstadt Aigeira und Pellene, das wegen seiner Lage den feindlichen Uebergriffen der östlichen Nachbarn ant leichtesten ausgesetzt war. Die einzige binnenlandische Stadt und zugleich am höchsten gelegene ist Tritaia. welches in Folge seiner Lage sich eine Zeit lang (vermuthlich vor der Neubegründung des nchäijchen Bundes) an Arkadien angeschlossen hatte. — Vgl. Curtius, Peloponnesos I, S. 403 ff. Bursian, Geographie von Griechenland 1, S. 300 ff. — Die ältesten Bewohner waren Pelasger und Joner; letztere wurden zur Zeit der borischen Wanberung von den Achäern unter Tisamenos, bent Sohne des Orestes, vertrieben und gingen nach Attika; das Land erhielt dann den Namen Achaia. Von den Innern rührt die Eintheilung in 12 Stadtgebiete her, welche mit demokratischer Verfassung unter den Achäern fortbestanden. Hdt. 1, 145. nennt folgende: Pellene, Aigeira, Aigai, Bura, Aigion, Rhypes, Patrai, Pharai, Olenos, Dyme, Tritaia. In anberer Zeit wirb Leoution statt des zerstörten Rhypes und Keryneia statt Aigai genannt. Vol. 2, 41. Die zwölf Stadtgebiete blieben einzelne, gleichberechtigte Kantone. Durch Zurückgezogenheit von politischen Hänbeltt behaupteten sie lange ihre Freiheit, hielten sich fern von Theilnahme an den Perserkriegen, und auch im peloponnesischen Kriege blieben sie aus Abneigung gegen den Dorismus neutral. Das Banb war anfangs ein meist religiöses, besoubers gemeinsame Opfer für Pofeibott zu Helike und nach bessert Zerstörung durch Erbbeben 373 (Diod. Sic. 14, 48. Paus. 7, 24. Ov. met. 15, 293.) zu Aigion für Zeus Homarios ober Homagyros und Demeter Partachaia. Sonst war die Verbirtbnng nicht bebeutenb und löste sich mit der Zeit ziemlich. Doch zur Zeit der allgemeinen Noth durch Alexanders Nachfolger schloffen in der 124. Olympiabe (281) die 4 Städte Patrai, Dyme, Tritaia und Pharai einen Bunb, betten sich balb noch. 6 anschlössen (ausgenommen Olenos und Helike), Pol. 2, 41., um ihre politische Stellung zu wahren, den achaiischeit Bunb. Bebeutung gewann berselbe aber erst durch die Strategie des Aratos, 251 v. C. Ihm gelang es durch Ueber-rebuttgskunst, die Tyrannen der peloponnesischen Städte zur Niederlegung ihrer Macht zu bewegen, besonders seitdem Semetrios von Makedonien, ihre Hauptstütze, gestorben war. Messenien, Elis, Sparta und ein Theil Arkadiens blieben dem Bunde noch fern. Doch war Aratos mehr Staatsmann als Feldherr; und als daher im I. 224 die Eroberung von Megalopolis und 3 glückliche Schlachten den Spartanerkönig Kleomettes Iii. vor die Thore von Sikyon und Korinth führten, blieb den Achaiern nichts auberes übrig, als sich bent Antigonos Doson von Makebonien in die Arme zu werfen, beffett
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